Ägypten Frühjahr 2024

Durch Initiative unseres Mitglieds Dominic konnten wir dieses Jahr eine gemeinsame Tauchsafari nach Ägypten unternehmen. Die Gruppe stimmte ab dieses mal eine Südtour zu buchen. Am 14.3. fanden sich dann also 14 Mitglieder der Eintracht Tauchsportabteilung am Flughafen von Hannover ein um nach Marsa Alam zu fliegen.

Dort angekommen erreichten wir nach nur wenigen Minuten im Shuttlebus unser Schiff. Allerdings nicht wie gebucht die Golden Dolphin 2, sondern die größere und luxuriösere Golden Dolphin 4 die mit insgesamt 18 Gästen auch nur zu 90% belegt war.

Die erste Nacht blieb das Schiff noch im Hafen liegen, und so konnten wir nach einem opulenten Mahl noch ein wenig Port Galib erkunden.

Am nächsten Morgen verließen wir dann den Hafen und erreichten gegen 10 Uhr das Riff Abu Dabab. Port Galib blieb dabei noch am Horizont in Sichtweite. Zuerst nur ein erster kleiner Tauchgang um das Equipment zu checken. Das Riff reicht hier vom Meeresboden auf etwa 18 Meter tiefe bis kurz unter die Wasseroberfläche.

Der zweite Tauchgang des Tages fand am gleichen Ort statt, aber wir wurden mit den Zodiac genannten Schlauchbooten zu einem kleinen zerfallenden Wrack gebracht und tauchten von dort zurück zum Schiff. Zum Abschluss gab es hier um 18 Uhr dann auch noch den ersten Nachttauchgang. Nach diesem wurde dann das Abendessen serviert und anschließend die Leinen gelöst, damit die Fahrt zum Tauchgebiet des nächsten Tages losgehen konnte.

Beim aufwachen am 16.3 hatten wir bereits das Daedalus Riff erreicht und lagen im Süden vor Anker* (* = naja eigentlich haben wir immer an Punkten am Riff festgemacht, aber so schreibt es sich schöner 😉 ) und es begann die normale Morgenroutine auf der Tauchsafari: Wecken um 5:30 , Briefing um 6 und um 6:30 im Wasser.

Erneut starteten wir mit den Zodiacs und wurden ans nördliche Ende der Östlichen Seite des Riffs gebracht. Dieses Riff liegt deutlich weiter auf dem Meer, und so fallen die steilen Wände hier bis auf 600 Meter ab. Dadurch besteht hier eine gute Chance Hammerhaie zu sehen. Auf dem ersten Tauchgang konnten wir dann auch 2 oder 3 entdecken, die meist in mehr als 20 Metern einen Bogen um uns machten. Anschließend sammelten uns die Zodiacs wieder ein, und obwohl sie sogar mit Flossenleitern ausgestattet sind war das einsteigen schon um einiges wackeliger als auf die GD 4.

Beim zweiten Tauchgang konnten wir wir wählen ob wir wieder an der östlichen Seite des Riffs einen Blauwassertauchgang (also weg vom Riff ins nichts) machen möchten um möglicherweise eine Hammerhaischule zu finden, oder das ca. 30 Meter tiefe Plateau unter dem Schiff in 2er Gruppen ohne Guide erforschen wollen. Ich entschied mich für das Plateau und habe es auch nicht bereut, da die andere Gruppe keine Hammerhaischule gefunden hat.

Zwischen den Tauchgängen konnten wir dann auch den Leuchtturm, der vom Ägyptischen Militär bemannt ist, was man den dort anwesenden Ägyptern aber kein bisschen ansah, besichtigen.

Zum dritten Tauchgang wurden wir dann auf der, nun von der Sonne beschienenen Westseite des Riffs, abgesetzt und tauchten von dort gemütlich eine Stunde lang am Riff entlang zurück zum Schiff und bewunderten dabei unter anderem eine Schildkröte und die Korallen und Fische in der Steilwand.

Zum Schluss gab es dann noch ein Highlight (oder sollte ich sagen Hai-light? 🙂 ). Ein Schwarzspitzen-Riffhai patrouillierte unter der GD4.

Da Daedalus ein Naturschutzgebiet ist, sind Nachttauchgänge hier nicht erlaubt, und so legten wir noch vor dem Abendessen gen Süden ab.

Am nächsten Tag, dem 17.3. erwachten wir dann etwa 160 km weiter südlich und starteten unseren early-morning-dive vor Rocky Island. Ein weiterer bekannter Tauchspot mit Steilwänden um den herum der Meeresboden auf mehr als 100Meter tiefe abfällt.

Nach dem Frühstück konnten wir noch eine Delphinschule beobachten, bevor die Golden Dolphin 4 dann weiter zur Nachbarinsel St. Johns fuhr, wo wir den 2. Tauchgang des Tages unternahmen.

Wir starteten direkt am Schiff und ließen uns dort bis auf das Plateau auf 33 Metern Tiefe fallen. Von dort ging es dem Untergrund folgend an vielen Korallenblocks vorbei bis zu einer Wand auf 10 Metern Tiefe, die viele kleine Höhlen aufwies. Manche führen auch durch diese Wand in eine flache Lagune, wir entdeckten allerdings keinen dieser Durchgänge. Dafür waren viele Blaupunktrochen zu entdecken.

Nun ging es 40 Kilometer gen Westen nach Umm Arouk. Dieses Riff hat als Besonderheit 4 circa 20 Meter große vorgelagerte Pfeiler zwischen denen das Boot festmachte. Neben Muränen, Rochen und einem Barracuda entdeckten wir noch Bierdosen und Müllsäcke, die wir aufsammelten und mit an Bord nahmen. Hier konnten wir dann auch wieder einen Nachttauchgang unternehmen.

18.3. Ein neuer Morgen und wie üblich werden wir um 5:30 geweckt. Oder auch nicht, aber dann fällt den anderen beim Briefing auf dass jemand fehlt und man wird etwas später geweckt und sitzt noch verschlafener als sonst beim Briefing. Heute morgen betauchen wir Big Habili, wieder mal ein Riff mit Steilwänden an denen wir entlangtauchen und das Meeresleben bestaunen. Anschließend – wie immer – das hart erarbeitete Frühstück und dann weiter zum Small Gota Riff.

Danach ging es weiter zum Paradise Reef, wo der Nachmittagstauchgang und der Nachttauchgang stattfanden. Während des Nachttauchgangs intensivierten sich dabei Wind und Wellen, so dass es Unterwasser teils markante Strömungen und kaum Sicht durch lauter Luftbläschen im Wasser gab. Nachdem die letzten Taucher an Bord waren wurden hektisch die Leinen gelöste und schnell abstand zum Riff gewonnen, da sich außerdem die Windrichtung geändert hatte.

Am 19.3. kommen wir schließlich wieder in der Nähe von Marsa Alam an und starten mit 2 Tauchgängen am 12 Km vor der Küste gelegenen Sha’ab Sharm bevor wir noch 2 Tauchgänge am Sha’ab Marsa Alam unternahmen. Am Abend war das Kapitänsdinner angesetzt und so gab es ein noch reichhaltigeres Buffet als sonst. Heute erneut nicht im Bauch des Schiffes, sondern wieder oben auf dem halb offenen Deck.

Der 20.3 war unser letzter Tauchtag. Wir starteten am Epinstone Riff, wo wir bis auf 40 Meter dem fallenden Plateau folgten. Dieser Tauchplatz war für unsere Verhältnisse fast überfüllt, es lagen tatsächlich zum ersten mal 2 andere Safariboote vor Anker*. Hier gab es bei der Rückkehr zum Boot mal wieder eine Hai Überraschung. Constantin wunderte sich warum plötzlich alle zu ihm schauten, also zumindest bis er sich umdrehte und den Longimanus, einen Weißspitzen-Hochseehai nur wenige Meter hinter sich, unter der Golden Dolphin 4, entdeckte. Leider war er verschwunden, bevor die Kamera bereit war.

Unseren 20. und letzten Tauchgang auf dieser Reise machten wir in der Bucht Ras Shona kurz vor Marsa Alam. Das wir uns dem Hafen nährten merkten wir auch daran, dass die Zahl der Safarischiffe nochmal deutlich gestiegen war. In dieser Bucht gibt es ein Seegrasfeld in dem man theoretisch Seekühe finden kann, laut Guide wäre die Chance aber extrem gering, und so erkundeten wir in Kleingruppen in geringer Tiefe die Südseite der Bucht und konnten neben etlichen Blaupunktrochen mehrere Kugelfische und 2 große Schildkröten beobachten.

Wenig später lagen wie dann wieder im Hafen von Port Galib und ließen den letzten Abend in Ruhe ausklingen, bevor es am kommenden Nachmittag wieder zum Flieger und ab nach Hause ging.